Auf Transparentpapier und mit feinem Bleistift kopiere ich von Hand standartisiertes Karopapier. Die Kraft meiner Hand und die Konzentration lassen zwischendurch nach. Ist ein A3 Blatt erst gefüllt wird dieses kopiert- auf ein A4 Blatt. Die Karos werden kleiner. Diese kleineren selbstgezeichneten Karos dienen wiederum als Vorlage für das nächste Abzeichnen. Mit jeder Verkleinerung reproduzieren sich die vorherigen Fehler und neue kommen hinzu. Es entsteht ein Netz, das sich schließlich gänzlich von seiner technisch perfekten Vorlage entfernt. In der Kulturgeschichte der Netze und Linien, lässt sich beobachten wie diese im Laufe der Zeit immer gerader und rechtwinkliger wurden. In der Zeichnung wird dieser Prozess in sein Gegenteil verkehrt- allein durch die händischen Versuche das technisch Perfekte zu kopieren. Kaum sichtbare Zeichnungen bilden einen Teil des Projektes. Abreibungen und Abdrücke der zuvor entstandenen Netze erscheinen als Linien und Formen auf dem Blatt, die trotzdem eindeutig als Ausschnitte eines Rasters erkennbar sind.